Ein tief verletzter Athlet…

Und auf einmal stand ich auf der Tribüne bei den Deutschen Hallenmeisterschaften 2008 und schlug die Zeitung auf. Die FAZ am Sonntag. Ich blätterte einige Seiten nach hinten und fand den Artikel sofort. Michael Reinsch hatte uns am späten Freitagabend noch interviewt. Es war ein Gespräch über Vieles. Wenn ich in aus dem Fenster schaue, dann sind die Themen immer noch aktuell oder wieder. Es ging um mediale Kampagnen bei Niederlagen, über Rassismus, Doping, Fair Play. Über Kaderzusammensetzungen und der harte Kampf zurück zur Leistung. Zum Erfolg. Reinsch bohrte nach. Mein Freund und Athlet Charles Friedek antwortete geduldig. Am nächsten Tag wurde er Deutscher Hallenmeister.

Ich las den Artikel mit Aufmerksamkeit. Mein Name kam darin vor. Zum ersten Mal in der FAZ. Aber was mich bewegte war das Thema, welches Reinsch in den Mittelpunkt stellte. Der Weg zurück und er verschwieg auch nicht die psychischen Schläge, die man als Athlet einstecken muss, wenn man versagt. Diese Definition über den eigenen Erfolg ist eine Gratwanderung.

Heute über 15 Jahre später lese ich manchmal noch diesen Abschnitt. Er ist aktueller denn je. Wie wichtig ist es, sich zu kennen und zu wissen, dass es Menschen gibt, die an einen glauben. Unabhängig wie gut man gerade ist. Einfach, weil man Mensch ist. Auch in der Niederlage. Wenn du diese Klarheit hast, dann ist es leichter, in der Niederlage damit umzugehen und im Erfolg auch. Ich arbeite täglich daran, dass es mehr Glaube gibt. Glaube an Athleten. An Menschen. Und immer weniger oft heißt

ein tief verletzter Athlet…

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